Hybrid- & Multi-Cloud als neue Normalität

In der modernen IT ist die Zeit starrer „Alles-in-einem-Rechenzentrum“-Modelle vorbei. Unternehmen stehen heute unter Druck, schneller zu skalieren, ausfallsicherer zu arbeiten, Compliance-Anforderungen einzuhalten und gleichzeitig Kosten im Griff zu behalten. Genau deshalb setzen immer mehr Organisationen auf Hybrid- und Multi-Cloud-Architekturen: Sie kombinieren die Stärken verschiedener Plattformen und behalten dort Kontrolle, wo sie nötig ist.

 

Das Wichtigste in Kürze

 
  • Multi-Cloud = mehrere Public Clouds parallel (z. B. Azure + AWS), um Abhängigkeiten zu reduzieren und Services gezielt auszuwählen. 

  • Hybrid Cloud = Cloud + eigene Systeme/Standorte (On-Prem/Edge), ideal für Datenschutz, Latenz oder regulatorische Anforderungen.

  • Azure Arc wird zur Schaltzentrale: zentrale Verwaltung, Governance und Security über Azure hinweg – auch für Ressourcen außerhalb von Azure. 

  • Erfolgsfaktoren: saubere Architektur (Landing Zone), Identity & Rechte, Security-Baselines, FinOps/Kostenkontrolle und klare Betriebsprozesse.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeuten Hybrid Cloud und Multi-Cloud?

Hybrid Cloud bedeutet: Sie kombinieren die Cloud mit lokalen Systemen – zum Beispiel im eigenen Rechenzentrum oder an Standorten/Produktionsumgebungen. Damit können Sie Workloads dort betreiben, wo sie hingehören: lokal, in der Cloud, oder gemischt.

 

Multi-Cloud bedeutet: Sie nutzen mehr als einen Cloud-Anbieter parallel. Das ist typisch, wenn bereits Plattformen existieren, spezielle Dienste benötigt werden oder man strategisch nicht alles an einen Anbieter binden möchte.

Wichtig: Hybrid und Multi-Cloud sind keine Gegensätze. Viele Unternehmen sind automatisch beides – hybrid und multi-cloud – weil IT-Landschaften historisch wachsen und gleichzeitig modernisiert werden.

 

 

Warum immer mehr Unternehmen darauf setzen

Der Wandel hat weniger mit „Trend“ zu tun, sondern mit Realität im Tagesgeschäft:

 

  • Flexibilität: Neue Anwendungen und Umgebungen schneller bereitstellen

  • Verfügbarkeit: Systeme stabiler machen, Risiken verteilen

  • Compliance & Datenhoheit: Vorgaben erfüllen (z. B. Branchenregeln, interne Policies)

  • Kostensteuerung: Cloud-Ausgaben messbar machen, optimieren und planen

  • Wachstum & Veränderungen: neue Standorte, neue Teams, Übernahmen/Mergers – IT bleibt selten „einheitlich“

 

 

Vorteile in der Praxis

Mehr Kontrolle bei gleichzeitig mehr Geschwindigkeit

Hybrid-Modelle erlauben, sensible oder latenzkritische Workloads lokal zu halten – und dennoch Cloud-Dienste für Skalierung, Collaboration oder Modernisierung zu nutzen.

 

Weniger Abhängigkeit – mehr Auswahl

Multi-Cloud kann Abhängigkeiten reduzieren und ermöglicht, je Workload den passenden Dienst zu wählen. Voraussetzung ist allerdings ein sauberes Konzept, sonst steigt nur die Komplexität.

 

Bessere Compliance- und Governance-Fähigkeit

Mit klaren Regeln für Identitäten, Berechtigungen, Datenklassifizierung und Zugriff lassen sich gesetzliche und interne Anforderungen besser umsetzen – auch über mehrere Plattformen hinweg.

 

Kosten im Griff statt „Cloud als Blackbox“

Ohne klare Verantwortlichkeiten wachsen Cloud-Kosten schnell. Mit FinOps-Prinzipien (Transparenz, Budgets, Tags, Policies, Abschaltregeln) wird Cloud planbar und steuerbar.

 

 

Typische Einsatzszenarien: Wann passt was?

Hybrid ist besonders sinnvoll, wenn …

 

  • bestimmte Daten aus technischen/organisatorischen Gründen lokal bleiben müssen

  • Produktions- oder Edge-Umgebungen eine geringe Latenz brauchen

  • es bereits On-Prem-Systeme gibt, die schrittweise modernisiert werden sollen

  • man Cloud-Vorteile nutzen will, aber nicht „alles auf einmal“ migrieren kann

 

Multi-Cloud ist besonders sinnvoll, wenn …

 

  • unterschiedliche Teams oder Anwendungen bereits auf verschiedenen Clouds laufen

  • spezielle Dienste benötigt werden, die ein Anbieter besonders gut abbildet

  • strategisch eine breitere Anbieterbasis gewünscht ist

  • man Ausfallsicherheit und Risikostreuung über Plattformen hinweg plant

 

 

Azure Arc – die Schaltzentrale für hybride Umgebungen (Microsoft-Baustein)

Wenn Microsoft im Spiel ist, kommt häufig Azure Arc als wichtiger Baustein dazu:
Azure Arc hilft dabei, Ressourcen zentral zu verwalten, auch wenn sie außerhalb von Azure laufen – etwa On-Premises oder in anderen Clouds. Dadurch können Governance und Standards konsistenter umgesetzt werden, ohne für jede Plattform komplett getrennte Prozesse aufzubauen.

 

Typische Mehrwerte in der Praxis:

 

  • zentraler Überblick über Ressourcen und Zustände

  • standardisierte Policies/Regeln über Umgebungen hinweg

  • bessere Umsetzbarkeit von Governance und Compliance-Vorgaben

 

(Je nach Zielbild kann Arc ein echter Beschleuniger sein – oder bewusst nur für bestimmte Bereiche eingesetzt werden.)

 

Stolperfallen – und wie man sie vermeidet

Viele Projekte scheitern nicht an Technik, sondern an fehlenden Leitplanken:

 

  • Kein Zielbild: „Wir machen Multi-Cloud“ ohne klare Kriterien → Chaos

  • Berechtigungen wachsen unkontrolliert: zu viele Admin-Rechte, zu wenig Rollenmodell

  • Kosten laufen davon: kein Tagging, keine Budgets, keine Ownership, keine Abschaltregeln

  • Standards fehlen: jede Umgebung anders → Betrieb wird teuer und riskant

  • Security kommt zu spät: nachträglich „draufsetzen“ ist deutlich aufwendiger

 

Unsere Empfehlung: lieber strukturiert starten (Pilot + Standards) und dann sauber ausrollen.

 

 

So unterstützen wir Sie

Wir begleiten Sie vom ersten Schritt bis zum stabilen Betrieb:

 

  • Analyse Ihrer aktuellen Umgebung und Zielanforderungen

  • Entwicklung einer passenden Hybrid-/Multi-Cloud-Strategie

  • Architektur, Governance und Sicherheitskonzept (inkl. Rollen & Rechte)

  • Kostenkontrolle & FinOps-Bausteine (Transparenz, Budgets, Optimierung)

  • Umsetzung, Dokumentation und Übergabe

  • Optional: Managed Services für Betrieb, Security und Backup

 

 

Fazit

Hybrid- und Multi-Cloud sind keine Zukunftsmusik – sie sind längst Realität. Wer jetzt die richtigen Leitplanken setzt, gewinnt Flexibilität, Sicherheit, Compliance-Fähigkeit und Kostenkontrolle. Entscheidend ist nicht „Cloud ja/nein“, sondern eine Architektur, die zu Ihren Workloads passt – plus Governance, damit die Umgebung langfristig stabil und beherrschbar bleibt.

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